Facts
Thema | Info |
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Material | 70D Polyester |
Größen | 5-Personen-Zelt |
Farben | Hellgrau |
Gewicht | Ca. 18 kg |
Maße | Ca. 450 cm Länge x 320 cm Breite x 195 cm Höhe |
Packmaß | 73 x 32 x 32 cm |
Konstruktionsprinzip | Stangen-Tunnelzelt |
Preis | Ca. 450 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Das Zelt “Harris 500” von Vango erreicht uns im ca. 18 Kilo schweren Packsack. Mit zwei großen stabilen Trageriemen lässt sich das Zelt alleine gut tragen. Der Packsack lässt sich mit einem großen Reißverschluss leicht öffnen. Darin befindet sich neben dem eigentlichen hellgrauen Zelt noch das schwarze Innenzelt mit einer optionalen weiteren Abtrennung, vier Stangen in einem separaten robusten Sack, ein Täschchen mit vielen Erdnägeln und ein zusätzlicher stabiler Fußboden fürs Vorzelt.
Gefühlt die schwerste Komponente sind die Stangen. Die vier Stangen in unserem Modell aus Fiberglas, aber wiegen zusammen schon 5,9 Kilogramm. Es gibt Zelte mit deutlich leichteren Stangen, die kosten dann aber auch das Doppelte. (Wer glaubt, ein Zelt ohne Gestänge, nämlich ein Luftzelt, wäre leichter, wird sich aber täuschen!)
Die Erdnägel sind als zwei Varianten im Paket: mit einem Haken und mit einem Ring am Kopf, somit gibt es unterschiedliche Montagemöglichkeiten. Da sie nicht angespitzt sind, sollte man je nach Bodenbeschaffenheit vielleicht einen Hammer dabei haben.
Das ganze Zelt ist sehr sauber verarbeitet. Die Außennähte sind alle versiegelt. Positiv fallen auch gleich die neonfarbenen Abspannleinen auf, ein wichtiges Sicherheitsmerkmal. Die Regendichtigkeit entspricht laut Hersteller einer Wassersäule von 3000mm, was gutes Mittelmaß ist.
Praxistest
Vorbereitung
Wie es sich empfiehlt, haben wir vor unserer Reise auf den Campingplatz das Zelt erst mal im heimischen Garten aufgebaut und ein paar Tage bei Temperaturen um die 30 Grad erkundet.
Tunnelzelte sind unser favorisierter Zelttyp, und so ging uns der Aufbau des Harris 500 fast im Schlaf von der Hand. Zelt auf der Wiese auslegen, hinten zwei Heringe einstecken, und dann von hinten nach vorne die vier Stangen in die passenden Öffnungen einfädeln. Zu zweit geht das problemlos. Wir mussten nur darauf achten, dass die hinterste Stange kürzer ist, das ist aber leicht an einer andersfarbigen Markierung zu erkennen und in der reichlich bebilderten Anleitung auch so deutlich zu sehen. Die Anleitung ist zwar englisch, aber aufgrund der vielen Bilder muss kein Text gelesen werden. Das Außenzelt stand bei uns dann in weniger als 10 Minuten.
Nun folgt die Montage des Innenzelts, aber das muss man ja nur einmal machen. Hierfür haben wir keine Anleitung benötigt, da es völlig intuitiv geht. Die schwarze Schlafkabine wird einfach in die passenden Ösen eingehängt, und schließlich wird der dicke Fußboden noch ins Vorzelt eingehakt.
Das Zelt besteht dann aus drei Segmenten: Hinten ist der Schlafbereich mit einer Größe von 2,1m Länge und 3,0m Breite, davor der 1,5m lange Vorzeltbereich mit festem Fußboden und dann der “bodenlose” Außenbereich, über den das Dach nochmal ca. 1m hinausragt. Alle Segmente haben Stehhöhe, vorne 195cm, im Schlafbereich ca. 180cm.
Das Zelt von außen
Wir hatten das “Harris 500” von Vango für ca. 1 Woche auf den Zeltplatz zum Testen mitgenommen. Mit seinem Packmaß passte es sogar gut in die Dachbox und lässt sich auch alleine rein und raus heben. Da schon schlechtes Wetter vorhergesagt war, haben wir gleich unter das Zelt eine zusätzliche Plane gelegt. (Wir nehmen da immer das einfache braune Modell aus dem Baumarkt für 5 Euro – das kann man am Ende des Urlaubs auch mal verschenken oder notfalls entsorgen, wenn es total verdreckt ist.) Das Zelt war dann in wenigen Minuten aufgebaut, diesmal komplett, denn das Innenzelt hatten wir ja schon montiert. Dann noch schnell die Kühlbox ins Zelt gestellt und das Kabel durch die Kabeldurchführung gelegt, und schon ging der erste Regenschauer los.
Wir nutzten das erste Gewitter, um in Ruhe die Isomatten aufzupusten. Wir waren zwar zu viert unterwegs, haben aber absichtlich ein 5-Personen-Zelt mitgenommen, damit im Schlafraum noch etwas Platz für die Kindersachen ist. Unsere Jungs haben die Geräumigkeit genossen und mit Freude den Regentropfen zugeschaut, wie sie über das fast raumhohe große Panoramafenster liefen. Trotz des etwas hastigen Aufbaus blieb das Zelt schon mal trocken.
Nach dem ersten Regenschauer haben wir kurz die Leinen kontrolliert und nochmal etwas nachgespannt. Leider blieb uns die Regenpause nicht lange vergönnt, denn schon am Abend begann ein fast zweitägiger Dauerregen. Abgesehen von gelegentlichen Stimmungsschwankungen nach so viel Zeit im Zelt (irgendwann mussten die Kinder dann trotzdem raus zum Auslüften) bewährte sich das Zelt hervorragend.
Zwei Aspekte möchten wir positiv hervorheben: Erstens ist der Eingang so mit einem Dachvorsprung überdeckt, dass es bei offenem Eingang nicht reinregnet, und zweitens ist der Boden des Vorzelt-Bereiches so weit hochgezogen, dass auch bei einem heftigen Unwetter das Wasser nicht ins Vorzelt läuft. (Bei anderen Zelten war uns das schon passiert…)
Vom überdachten Außenbereich kommt man durch eine große Tür ins Vorzelt. Der Reißverschluss der Tür kann mit einem Klettverschluss auf etwa Hüfthöhe nochmal zusätzlich gesichert werden. Leider verhaken sich Zipper und Klett manchmal an dieser Stelle.
Im Innenraum fällt gleich das große, bereits erwähnte Panoramafenster auf der linken Seite auf. Fast über die gesamte Höhe geht ein Fenster, das sich natürlich auch ganz oder teilweise abdunkeln lässt. Unter dem Fenster ist noch eine nach unten offene, ausstellbare Lüftungsöffnung, die also auch im Regen offen bleiben kann. Auf der gegenüberliegenden, rechten Seite gibt es auch so eine Öffnung unten, zusätzlich aber noch ein verschließbares Mesh-Gewebe über fast die komplette Höhe. Aufgrund unseres Regenwetters hatten wir das meistens zu, und es blieb auch dicht.
Auf dem Boden ist an der linken Seite ein Kabeleinlass für beispielsweise eine Kühlbox. Leider ist diese Stromdurchführung nur auf dieser Seite, bei unserer Parzelle kam der Strom leider von rechts, so dass wir das Kabel einmal um das Zelt herum legen mussten. Ein zweiter Einlass wäre praktischer gewesen.
Praktisch fanden wir die Haken und Ösen im Vorraum, so dass wir problemlos eine Lampe, ein Handtuch oder sogar die nassen Regenjacken aufhängen konnten.
Auffällig sind zwei diagonale Querstreben. Diese dicken Bänder gehen von der Dachmitte zu den Außenwänden. Sie dienen der zusätzlichen Stabilisierung im Sturm und können ansonsten abgemacht und in kleinen fest montierten Taschen an der Seite sauber verstaut werden. Wir haben die bei unseren Wetterbedingungen lieber dran gelassen 😉
Über zwei Türen mit Mesh-Einsätzen geht es ins komplett schwarze Schlaf-Innenzelt. Die zwei Türen sind deshalb sinnvoll, weil man das Innenzelt mit einem mitgelieferten Tuch in der Mitte teilen kann, so dass man zwei Schlafkabinen bekommt. Wir haben aber einen großen Schlafraum gelassen. Darin gibt es wieder eine Reihe an Ösen und auf jeder Seite drei gut geformte Seitenfächer für Brille, Taschentuch und solche Sachen.
Der Reißverschluss zum Innenzelt hat leider nur einen Zipper, d.h. man kann die Tür nur von unten her öffnen. Das ist nicht schlimm, aber ein von beiden Seiten zu öffnender Reißverschluss wäre praktischer gewesen, so wie es auch die Außentür hat.
Mit unseren aktiven Kindern war sehr praktisch, dass das Innenzelt im Vergleich zu anderen Tunnelzelten einen ungewöhnlich großen Abstand zum Außenzelt halt. Es verringert sich also das Risiko, dass man direkt ans Außenzelt kommt und dann vom Kondenswasser feucht wird.
Auf der Rückseite gibt es dann noch zwei weitere große Belüftungen, die mit Leinen nach außen abgespannt werden können und so einstellbar viel Luft reinlassen. Wie Ihr seht, mangelt es beim Vango Harris 500 also wirklich nicht an Frischluftzufuhr, und das merkten wir auch. Selbst als mal wärmere Tage kamen, hatten wir immer gute Luft im Zelt.
Pro/Contra
Pro:
-
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
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- geräumiger Packsack
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- Stabile Konstruktion
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- Gut belüftet
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- Auch im Dauerregen innen absolut trocken
Contra:
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- Reißverschluss am äußeren Eingang verhakt sich leicht
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- Reißverschluss zum Innenzelt nur mit einem Zipper
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- Stromdurchführung nur auf einer Seite
Fazit
Wir waren überaus erstaunt von diesem Zelt. Für einen wirklich guten Preis bekommt man beim Vango Harris 500 ein hervorragend ausgestattetes Zelt, das sich sowohl bei Hitze- wie auch besonders bei Regentagen bestens bewährt hat. Die Form mit dem leicht überstehenden Vordach ist gut durchdacht. Das Gewicht könnte ein paar Kilo weniger sein, aber das Zelt ist trotzdem der Favorit für unsere Familienurlaube geworden.
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