Um uns selbst ein Bild von der Stadt zu machen, durften wir vom 13.-15.10.2023 noch ein paar letzte Sonnenstrahlen einfangen. Wie sich das Stadtleben mit der Bergwelt verbindet, lest ihr hier.
Anreise
Von Stuttgart aus, ging es über die A8 und A7 via Fernpass Richtung Österreich. Es waren noch zwei schöne Tage, mit Wintereinbruch am Sonntag angesagt. Gestartet sind wir Freitag morgens und erreichten unser Ziel schon nach 4 h Fahrt, die ohne Stau verlief. Freitag vormittags scheint ein guter Reisezeitpunkt zu sein.
Hotel Stage 12
Nach kurzem Missverständnis zwischen Navi und Autoinsassen, haben wir die Einfahrt zur TG gefunden. Dort ging es dann direkt über den UG-Zugang in den hoteleigenen Aufzug. Erster Eindruck: Mhm hier duftet es angenehm nach Wellness…
Nach einem herzlichen Empfang durften wir gleich unser Zimmer beziehen.
Zimmer
Dort angekommen stellte sich gleich ein Wohlgefühl ein. Schön eingerichtet, großartiges Bad und die „verbaute“ Aussicht nach innen wurde toll aufgehübscht.
Gebucht wurde ein Zimmer für drei Personen. Dies war genauso wie online dargestellt und ausreichend für ein Stadtzimmer, da wir sowieso nur zum Schlafen dort waren. Und da sind wir schon beim Thema Lage: Die ist wirklich ausgezeichnet. Mitten in der Stadt, aber dennoch lag unser Zimmer zurückgezogen von der Maria-Theresien-Straße (Haupt-Shoppingmeile), so dass es nachts schön ruhig war.
Was an einem Mädels-Wochenende natürlich nicht fehlen darf: Wellness. Der Wellness-Bereich des Stage 12 Hotel lädt wunderbar für ein paar Stunden zum Relaxen und Entspannen ein. Dieser bietet alles, was zur Entspannung nach einem anstrengenden Städte-/Bergtag notwendig ist. Neben den beiden Saunen und einem Dampfbad hat der Ruhebereich genügend Platz um die Füße hochzulegen. Getreu dem Motto: „No pain, no gain“ liegt der Fitnessraum direkt nebenan, so dass sich Aktivität und Entspannung schön verbinden lassen.
Aktivitäten rund um Innsbruck
Innsbruck hat so einiges zu bieten. Neben den von uns erlebten Attraktionen (zwei Tage sind definitiv zu kurz für diese wunderbare Stadt) gibt es noch viele weitere Highlights In- und Outdoor, die es zu entdecken gibt. Nennen möchte ich hier das goldene Dacherl (ein Wahrzeichen, auf das die Innsbrucker – nach meinem Empfinden – sehr stolz sind), den Sightseer – Hop on-Hop off Bus inklusive Audioguide, den Hofgarten, die Bergiselschanze, die Markthalle und vieles mehr.
Dazu bietet Innsbruck eine Gästekarte an, die ein separates Sommer-Aktivprogramm inkludiert. Die Gästekarte gab es direkt am Empfang des Hotels. Sie ist für die ganze Familie geeignet und überrascht mit unterschiedlichsten Wanderungen, E-Bike-Touren und vielem mehr. Dabei sind allerlei Ermäßigungen zu finden und ab zwei Nächten ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Destination und das kostenlose Mieten eines Stadtrades für 24 h mit dabei – ab 3 Nächten sogar die Bergbahnen. Weitere Infos, auch über ein käufliches Upgrade gibt es hier: https://www.innsbruck.info/destination/unterkuenfte/welcome-card.html
Aber nun möchte ich auf die von uns erlebten Programmpunkte eingehen. Zu Beginn gab es eine Stadtführung für uns, damit wir einen Einblick über die Stadt, Land und Leute bekamen.
Gestartet wurde direkt neben unserem Hotel in der 360°C Bar. Von hier oben hatten wir einen perfekten Rundumblick über die „alpin-urbane Stadt“ Innsbruck und deren geografischen Lage im Inntal inmitten von Bergen. Wir erfuhren von unserer Stadtführerin Antonella so einiges über die Innsbrucker Geschichte und dessen Kultur – damals wie heute. Der hohen Zahl an Studierenden (es gibt keinen Numerus clausus) stehen 50 Kirchen und Kapellen entgegen. Und nicht nur hier trifft Tradition auf Modernes. Die Künstlerin Zaha Hadid prägt optisch die Stadt durch ihre Bauwerke Nordkette und die Bergiselschanze. Natürlich kamen die Hintergründe der wichtigen Schlagworte wie Frau Hitt (2270 m hoher Berg der Nordkette, der einer Frau auf dem Pferd ähnelt), der Stadtteil Hungerburg, Architektur der Maria-Theresien-Straße und die Geschichte des goldenen Dacherl nicht zu kurz.
Was für mich ja immer interessant ist bei Städteführungen: Was die Stadtführer denn so als „Geheimtipp” empfehlen. Antonella hat uns hier noch auf ein kleines Event bei der Nordkette hingewiesen: Coffee to blow. Wir haben dies im Anschluss an unser offizielles Programm angehängt – war sehr spaßig 😉
Nach den ausführlichen Infos rund um Innsbruck wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt. Dazu waren wir im Restaurant Weitsicht verabredet.
Das Restaurant Weitsicht befindet sich im 12. Stockwerk des Hotel aDLERS und ist, wie so vieles hier, innerhalb von 10 Minuten zu Fuß von der Maria-Theresien-Straße aus erreichbar. Hier treffen Einheimische auf Weltenbummler, Studenten auf Geschäftsleute und Stadtmenschen auf Naturliebhaber (das Motto “alpin-urban” ist auch hier zu finden).
Es bietet neben einer wunderbaren Aussicht von innen auf Berge und Stadt, auch eine schöne Terrasse hoch oben mit einem tollen Blick ins Zentrum und Richtung Oberland.
Wir ließen uns in dieser wunderbaren Atmosphäre mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnen, bei denen das Küchenteam das Beste aus der modernen Tiroler Küche mit den aromatischen Einflüssen der Welt kombiniert. Egal ob Fleisch-/ Fischliebhaber oder Vegetarier/Veganer, hier findet definitiv jeder was sein Magen begehrt. Die Leidenschaft für hervorragendes Essen und der Blick für die Details bieten ein unvergleichliches Geschmackserlebnis für alle Gäste. Die Bilder sprechen Bände.
Nach einem wunderbaren Frühstück ging es dann am Samstag auf zur Themenwanderung Zirbenweg. Diese 7,5 km lange Wanderung ist, wie der Name schon sagt, für seinen reichen Zirbenbewuchs bekannt und wird als leichter Genuss-Panorama-Wanderweg beworben. Um zum Ausgangspunkt Paterscherkofelbahn zu gelangen sind wir mit dem Bus “J”, der auch direkt an der Maria-Theresien-Straße hält, gefahren. Es ging ca. 30 Minuten kurvenreich an der Bergiselschanze vorbei und ich war froh, als wir aussteigen konnten… Achtung Fahrplan beachten: Der Bus “J” Richtung Patscherkofel Igls fährt Samstags „nur“ halbstündlich, unter der Woche im 10-Minuten-Takt.
Hoch ging es dann ganz bequem mit der Patscher-Kofel Bahn. Oben angekommen, kann man hier den Blick auf rund 400 Alpengipfel (wenn das Wetter mitspielt) und das gegenüberliegende Karwendelgebirge werfen. Uns eröffnete sich direkt ein wunderbares Herbst-Farbenspiel in Verbindung mit einem herrlichen Bergpanorama – So schön 😊
Es blieben nur 10 Minuten um uns frisch zu machen und schon ging es auf zum nächsten Highlight.
Food Tour Innsbruck
Noch nicht ganz so bekannt, etablieren sich Food-Touren in Städten immer mehr. Persönlich war das nicht meine erste Food-Tour und ich war gespannt, wie sich diese hier gestaltet. So ein Event steht und fällt ja immer mit dem Guide. In Innsbruck wird sie seit 2018 von Kurt Reindl geführt und er macht seine Sache richtig gut. Bei seinem „Sozialprojekt“ liegen ihm die Themen Nachhaltigkeit und Tradition sehr am Herzen. Deshalb unterstützt er österreichische Kleinbetriebe mit seinen Einnahmen.
Die kulinarische Reise durch Innsbruck dauert im Normalfall 4 h und ist ab 90,- Euro zu buchen. In lockerer Atmosphäre wird auf die verschiedenen geschützten Tiroler Lebensmittel verwiesen und es gibt selbstverständlich jede Menge zu essen. Zum Thema Nachhaltigkeit: Zu Beginn gibt es eine kleine Papier-Tragetasche, in der die nicht gegessenen Speisen für später aufbewahrt werden können. So wird nichts weggeworfen.
Besucht wurden fünf verschiedene Lokale (welche ab und an auch mal wechseln) und dazwischen gab es die ein oder andere kulinarische Überraschung.
Lokal 1: Munding – ältestes Konditorei-Café Tirols. Dort wurden wir mit einer heißen Schokolade verwöhnt, die auch unaufgelöst total lecker schmeckt. Ich konnte mich gar nicht entscheiden was besser schmeckte: Pur oder in Milch aufgelöst. Hier ist übrigens auch die älteste Kaffeemaschine der Welt zu finden.
Weiter ging es dann in das urige Wirtshaus Weisses Rössl, welches in dem ältesten Gastraum in Innsbruck untergebracht ist. Hier gab es einen leckeren “Grantensaft” (Preiselbeermarmelade mit Wasser aufgespritzt), Tiroler Gröstl und Kässpätzle.
Beim Coffeekult ging es dann weiter mit einem Stück Schokolade, wirklich fairem Espresso und einer Prügeltore. Das noch junge Unternehmen setzt seit 15 Jahren auf kompromisslose Qualität, die man schmecken kann.
Wer noch immer nicht genug Süßes hatte, kommt in der türkischen Bäckerei Aydin auf seine Kosten. Der hier servierte Baklava war mega lecker und nicht so süß wie ich ihn in Erinnerung hatte. Dazu noch einen leckeren Tee – Einfach lecker.
Den deftigen Abschluss bildete dann die Speckeria. Das Traditionsunternehmen (seit 1909) versteht es auch den aktuellen Zeitgeist zu treffen. Wir hatten einen Vesperteller der mit Bauchspeck, Schinkenspeck und Karreespeck bestückt war. Natürlich eine super Möglichkeit für ein Mitbringsel.
Wer mehr erfahren möchte über Zirben-Creme und -Salz, Mogenzuckerlen, Krautinger-Schnaps, geschützte Tiroler Lebensmittel, seltene Apfelsorten und vor allem: Wer den Apfelstrudel erfunden hat, sollte sich diese Tour nicht entgehen lassen. Dank der netten Ausführungen von Kurt war diese Tour nicht nur kulinarisch ein Highlight 😉
Wohl genährt ging es dann weiter zum Experience Tirol. Beworben als “Die neue Art, Tirol zu erleben” und “völlig neuartig” da es sich weder um ein Museum noch um eine Sehenswürdigkeit oder Theaterstück handelt. Wir waren sehr gespannt was uns hier wohl erwartet. Auf über 500 Quadratmetern wird einem hier in fünf Räumen die Geschichte des Landes inmitten des Kaufhaus Tyrols erzählt. In 60 Minuten reist man auf die höchsten Gipfel Tirols, springt live die Bergiselschanze hinunter, erlebt wie die Bergfeuer brennen und wie es im Krieg zuging. Dies alles wird durch neueste Technologien wie virtual Reality, Hologramme uvm. ermöglicht. Unser Highlight: Alle Sinne wurden angesprochen – sogar der Geruchsinn 😉 Auch die Erschütterungen der Bomben konnte man am eigenen Leib spüren – Mittendrin statt nur dabei. Hier wird mit “Kunst die Seele des Landes sichtbar”
Nordkette – Top of Innsbruck – Juwel of the Alps
Gut erholt ging es am Sonntagmorgen zu unserem letzten Programmpunkt: Der Nordkette. Mit dieser kommt man in nur zwanzig Minuten direkt aus dem Stadtzentrum hinauf auf 2.300 Meter über den Meeresspiegel.
Los ging es beim Congress in Innsbruck in die Talstation der Hungerburgbahn, welche uns hinauf auf die Hungerburg brachte. Dort stiegen wir dann in die Talstation der Seegrubenbahn um. Angekommen mussten wir noch einmal umsteigen Richtung Hafelekar. Stellt man sich das im Winter mit Skiausrüstung vor, dann scheinen die zwei Umstiege doch recht umständlich. Aber wenn man zu Fuß unterwegs ist, vergeht die Zeit dann relativ schnell. Oben erwartet einen im Normalfall ein 360°-Blick über Innsbruck und den Naturpark Karwendel. Hier gibt es viele unterschiedliche Aktivitätsmöglichkeiten. Verschiedene Wanderungen rund um die Hafelekarspitze, Perspektivenweg oder den Goetheweg sind hier zu nennen. Ebenfalls beginnt hier der Innsbrucker Klettersteig. Leider kam der Wintereinbruch dazwischen, weshalb es nur kurzentschlossen auf die Hafelekarspitze ging. Die tolle Rundumsicht wurde mir verwehrt aber so ist das nun mal in den Bergen. Immerhin war ich kurz allein dort oben – auch mal was besonders 😊
Fazit
War mir Innsbruck zu Beginn “nur” als Transitstadt bekannt, entpuppte sich die Hauptstadt des Bundeslandes Tirol als eine kleine Perle. Eine schöne Stadt, die ihr “alpin-urbanes” Motto perfekt umgesetzt hat. Hier kommt man voll und ganz auf seine Kosten – egal ob man Städte-, Naturliebhaber oder im besten Fall beides ist. Alles ist zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und verbindet so die Berge perfekt mit der Stadt. Auch das alpine Gefühl erlebt man überall in der Stadt. So sind die Berge in allen Richtungen zu sehen – einfach herrlich. Stadt und Berge, was will Frau mehr 😉